Autoren: Hildegarda Pokreis, Tomáš Lang, Ludmila Pártošová, Lóránt Talamon, Lenka Wram, Eva Sudová

 

Erinnerungen an Diószeg, die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Diószeg/ Sládkovičovo
Die Entstehung der jüdischen Gemeinde in Diószeg / Sládkovičovo ist eng mit der Errichtung der Zuckerraffinerie verbunden, nicht nur durch die Ankunft der Familie Kuffner, die erfolgreiche jüdische Unternehmer waren und viele Experten jüdischer Herkunft beschäftigten, sondern auch durch die Ankunft anderer jüdischer Familien die in dieser sich entwickelnden Stadt Platz für ihr Unternehmen fanden.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Diószeg dank des Baus der Zuckerraffinerie zum Zentrum der mitteleuropäischen Zuckerindustrie. Der Komplex von Baron Karel Kuffner de Diószegh ist bis heute ein Beispiel für eine perfekte Kombination von landwirtschaftlicher Primärproduktion und Lebensmittelindustrie.
Historisch gesehen ist die Periode der jüdischen Gemeinde in Diószeg kurz. Die jüdische Gemeinde wurde nach 1868 gegründet und verschwand 1944, als alle Juden aus der Stadt in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurden, wo die meisten starben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte nur eine kleine Gruppe der Überlebenden zurück. Sie konnten sich hier nicht wieder niederlassen, denn man gab ihr konfisziertes Eigentum nicht zurück und man nahm sie auch nicht in ihre Arbeit zurück. Fast alle sind weggegangen. Die jüdische Gemeinde in Diószeg / Sládkovičovo wurde 1949 endgültig abgeschafft.
Diese Publikation ist eine Erinnerung an das Leben und Werk aller jüdischen Bürger, die in dieser Zeit hier lebten. Sie haben viel zur Entwicklung der Stadt beigetragen und verdienen es, dass ihre Geschichte für die Zukunft dokumentiert und bewahrt wird.
Es ist unverständlich, dass diese erfolgreiche Gemeinde, die Teil der modernen Geschichte der Stadt war, fast ohne Spur verschwand. Nur wenige historische Gebäude und der jüdische Friedhof erinnern daran, dass die Vergangenheit dieser Stadt eng mit der jüdischen Gemeinde verbunden ist.
Ziel der Autoren dieser Publikation war es, diese Geschichte abzubilden und die Lebensgeschichten jüdischer Mitbürger aufzuzeichnen. Wir sind uns bewusst, dass die Informationen, die wir verarbeitet haben, nur einen kleinen Teil dieser Geschichte darstellen. Wir haben mehr als tausend jüdische Namen in Archivmaterialien gefunden, und nur über einige ist es uns gelungen, detailliertere Informationen zu erhalten.
Wir hoffen, dass diese Publikation Aufsehen erregt und die Nachkommen der Diószeger-Juden motiviert, uns dabei zu helfen, die Lücken im interessanten Mosaik der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Diószeg zu füllen.