Autor: Hildegarda Pokreis

 

Nemecká kolonizácia Sládkovičova / Diószegu v 18. storočí

Die Publikation Deutsche Kolonisation der Stadt Diószeg im 18. Jahrhundert befasst sich mit der Geschichte der deutschen Minderheit, die während der Regierungszeit von Josef II., nach der 150-jährigen türkischen Besetzung, in die Gemeinde kam. Im Rahmen dieser von dem Staat organisierten Ansiedlung kamen auf dem Gebiet des Dorfes Diószeg in den Jahren 1786 und 1787 insgesamt 60 Familien aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands – aus den Ortschaften Breisgau, Württemberg, Bamberg, Mainz, Layr, Trier und Fulda.
Obwohl die Kolonisten in den ersten zehn Jahren ihres Aufenthaltes mehrere Vorteile genossen (sie zahlten keine Steuer und Abgaben, am Anfang bekamen sie finanzielle Hilfe zum Lebensunterhalt, es wurden ihnen neue Häuser gebaut und jede Familie erhielt ein Grundstück), war ihr Zusammenleben mit der ursprünglichen ungarischen Bevölkerung nicht problemlos: beide Seiten beschwerten sich und die Situation wurde erst im Jahre 1853 durch Verselbständigung der Deutsch-Diószeg gelöst. Die deutschen Kolonisten bekamen so die Möglichkeit ihre nationale Identität, Muttersprache, kulturelle Traditionen zu bewahren und konnten allein über ihre eigenen Angelegenheiten entscheiden. 1850 trug zum Aufschwung des Dorfes auch der Bau der Eisenbahnstrecke und anschließend 1867 die Gründung der hiesigen Zuckerfabrik und 1912 der Bau der Mühle bei. Unter neuen Umständen setzten sich die tüchtigen deutschen Handwerker gut durch und die landwirtschaftliche Produktion der Wirte fand guten Absatz. Ein wichtiger Faktor im Leben des deutschen Dorfes war die 1855 gegründete Schule, die nicht nur als Bildungseinrichtung, sondern auch als kulturelles Zentrum der deutschen Minderheit diente. Das Fest zum 150-järigen Jubiläum der Ansiedlung der Deutschen 1936 war die größte kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltung in der Geschichte des Dorfes.
Vor dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich die deutschen Bürger zu den Aktivitäten der Karpatendeutschen Partei an, aber hinsichtlich darauf, dass zu der Zeit in Deutsch-Diószeg (Klein-Diószeg) eine ethnisch vielfältige Bevölkerung (Deutschen, Ungarn, Juden, Slowaken, Tschechen,…) lebte, hatte diese Tatsache keine besondere Bedeutung.
Während des Zweiten Weltkriegs gehörten die Dörfer Deutsch-Diószeg dem ehemaligen Königreich Ungarn. 1943 wurden die benachbarten Dörfer Gross-Diószeg und Deutsch-Diószeg zur Gemeinde Diószeg vereinigt und dieses Datum kann als erster Schritt der Assimilation der deutschen Minderheit betrachtet werden.
Nach dem Krieg drohte den deutschen Bürgern Aussiedlung nach Deutschland. Es wurden mehr als 50 Personen deportiert. In der Gemeinde blieben nur diejenigen, die in gemischten Ehen lebten. In den Nachkriegsjahren setzte sich die Assimilation der Bürger deutscher Herkunft fort und heutzutage erinnern uns nur die deutschen Familiennamen daran, dass vor 230 Jahren in die heutige Stadt Sládkovičovo die deutschen Kolonisten in der Hoffnung auf ein besseres Leben in einer neuen Heimat kamen.