Autoren: Peter Buday, Monika Chalmovská, Petra Kalová, Naďa Kirinovičová, Alžbeta Rössnerová, Róbert Sekula, Eva Sudová, Lóránt Talamon, Jana Váňová#

 

Kuffner-Komplex
2009 wurde in Sládkovičovo das Buch Barón Karl Kuffner de Diószegh und die Zuckerraffinerie Diószeg (Barón Karl Kuffner de Diószegh a diószegszký cukrovar / Diószeghi Kuffner Károly báró és a diószegi cukorgyár) veröffentlicht. Dieses Buch war der erste Versuch den Lesern die Geschichte unserer Gemeinde, der Zuckerraffinerie und dessen Einfluss auf die Gemeinde und die Region näher zu bringen.
Im neuen Buch Kuffner-Komplex (Kuffnerovský hospodársky komplex) werden die Gebäude und die technische Infrastruktur der Zuckerraffinerie, von der Gründung 1867 bis 1945 im Detail vorgestellt. In unserer Stadt entstanden über die Jahre nicht nur Fabriken, Lager, Anlagen der Wasserwirtschaft, das einzigartige Schienensystem der Zuckerraffinerie, sondern auch architektonisch bedeutende Gebäude von bekannten Architekten, wie das Schloss auf der Hauptstraße, das kleine Schloss neben der Zuckerraffinerie, das administrative Gebäude der Zuckerraffinerie, Kasino, Pfeffers Villa, Wollner Haus, Mehrfamilienhäuser, Maria Kunstmühle, Turbine (kleines Wasserkraftwerk) und Wohnanlagen für die Arbeiter der Zuckerraffinerie, die unter den örtlichen als Kolonie bekannt ist. Teil des Schlosses ist auch ein 1,4ha großer Park in dem sich das von Milan Michal Harminc entworfene Mausoleum der Familie Kuffner befindet. Dank der Familie Kuffner wurde in Diószeg die römisch-katholische Volksschule, ein Krankenhaus, ein Kindergarten und ein jüdischer Friedhof errichtet.
Die Zuckerraffinerie in Diószeg gehörte zu den bedeutendsten in ganz Österreich-Ungarn und wurde zu einem Bestandteil der Stadt. Jeder Einwohner sollte die Zuckerraffinerie kennen und helfen die technischen Denkmäler unseres Kulturerbes zu schützen.
Hier möchte ich mich bei dem Kollektiv der Autoren bedanken. Ich wünsche mir, dass man in unserer Stadt immer Menschen finden wird, die ihre freie Zeit der Forschung und historischen Publikationen widmen.
Ich hoffe, dass wir in Zukunft mehr für die Erhaltung der Kulturerben und Denkmäler der Stadt machen können. Ich bin festen Glaubens, dass dieses Buch die Leser über die Bedeutung unserer vielen Denkmäler überzeugen wird. Sie haben einen unschätzbaren Wert nicht nur für uns, sondern auch für die weitere Entwicklung der Stadt.
Dank eines Zuschusses des Kulturministeriums der Slowakischen Republik veröffentlichte die Stadt Sládkovičovo eine Publikation, in der die einzelnen Gebäude des Kuffner-Komplexes professionell beschrieben werden. Unser Ziel war es, die Geschichte ausgewählter Objekte abzubilden und ihren aktuellen Zustand zu beschreiben, um mit fachlichen Unterlagen zu beurteilen, wie zumindest das Gerüst dieses einzigartigen agroindustriellen Komplexes geschützt werden könnte.
Seine Bedeutung liegt nicht nur in der Einzigartigkeit eines solchen Agro-Industriekomplexes in der Slowakei, sondern auch im architektonischen Wert von Gebäuden, deren Architekten bedeutende Persönlichkeiten wie Michal Milan Harminc, Franz von Neumann und Ján Tomaschek waren.
Wir haben in dieses Buch nicht nur Industriegebäude ausgewählt, sondern auch Wohngebäude vom Kuffner Schloss bis zur Arbeiterkolonie sowie Objekte, die in irgendeiner Weise mit den Aktivitäten der Familie Kuffner zu tun hatten - die Schule und der Kindergarten, die römisch-katholische Kirche und der jüdische Friedhof. Im Rahmen des Projekts wurden nur die Gebäude in Sládkovičovo kartiert, obwohl sich der Kuffner-Komplex auch auf dem Gebiet der heutigen Bezirke Galanta, Šaľa und Trnava befand und sich Dutzende weitere Gebäude auch in anderen Städten und Dörfern der Slowakei befinden.
Der Zustand der beschriebenen Objekte ist sehr unterschiedlich aber sie lassen sich in drei Gruppen teilen. Zu der ersten, kleinsten, Gruppe gehören gut erhaltene, oder eventuell professionell rekonstruierte Gebäude (das Administrative Gebäude der Zuckerraffinerie, Kleines Schloss, Pfeffers Villa, Kirche). In der zweiten sind es Gebäude, die zwar erhalten sind, aber eine Rekonstruktion benötigen (Schloss), aber auch solche die schlecht rekonstruiert wurden (Mehrfamilienhäuser mit Garagen, Arbeiterherberge, ...). In der letzten Gruppe sind zerstörte Objekte (Arbeiterkolonie, Bárányhíd, ...)
An vielen Gebäuden ist der Schaden durch die anti-kapitalistische Bewegung sichtbar. An anderen hat sich die menschliche Kreativität zu schaffen gemacht, oder ist von den heutigen Besitzern vernachlässigt wurden. Am schlimmsten aber ist die völlige Zerstörung der Arbeiterkolonie, die noch in den 90er Jahren Blumengärten der Zuckerraffinerie Mitarbeiter schmückten.
Wir sind uns bewusst, dass es nicht möglich ist, alle schönen und wertvollen Gebäude unserer Stadt zu retten, aber zumindest die wichtigsten verdienen Denkmalschutz, der weitere unprofessionelle Eingriffe, Verwüstungen und letztendlich die Zerstörung historisch wertvoller Objekte verhindern würde.
Ich möchte mich bei den Objektbesitzern bedanken, die uns einen Rundgang und wertvolle Informationen gegeben haben und gleichzeitig allen Zeitzeugen, die uns geholfen haben, viele der „Leerstellen“ in der Geschichte der Zuckerraffinerie und anderer Objekte auszufüllen.
Zuckerraffinerie
Das Grundstück der Zuckerraffinerie am südöstlichen Rand des Stadtgebiets Sládkovičovo erfuhr seit seiner Gründung im Jahr 1867 mehrere Umbauten. Dennoch lässt sich die Anordnung der einzelnen Objekte entsprechend ihrer Funktion erkennen. Die Existenz der Fabrik- und anderer Gebäude verweist auf die ausgefeilte Organisiertheit der industriellen Produktion. Alle Gebäude standen auf demselben Grundstück und bildeten ein harmonisches Ganzes. Die Fabrikgebäude befanden sich im Zentrum, während die anderen Objekte, wie Lagerhäuser, Werkstätten und administrative Gebäude an den Rändern des Grundstücks angeordnet waren.
Das bis heute erhaltene Fabrikobjekt im Zentrum (Kochapparate, Energiezentralen, Raffinerie, Kalkofen) repräsentiert die Errichtung von 1935-1938, die Änderungen und scheußlichen Abschluss des Baus in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Die Objekte des Getreidespeichers, des Lagers und der Werkstatt von landwirtschaftlichen Maschinen als Teil der Zuckerraffinerie waren zum Zeitpunkt des aktiven Betriebs Nebenobjekte, die der Aufrechterhaltung des Betriebs dienten. Obwohl sie nicht zur gleichen Zeit entstanden sind, befanden sie sich aufgrund ihrer Funktion am Rand des Geländes mit den Produktionsgebäuden im Zentrum. In einem separaten Teil am nordwestlichen Rand des Komplexes bauten sie später eine Konservenfabrik mit Kühlhaus als zusätzliche Produktionsstätte zu der betriebenen Zuckerproduktion.
Gebäude im nördlichen Gebiet der Zuckerraffinerie – administratives Gebäude, Kasino, Bürogebäude und Pförtnerloge dienten als Verwaltungs- und Wohngebäude. Fast alle Objekte hatten Außer ihrer primären auch eine andere Funktion, hauptsächlich als Wohngebäude (z.B. das Bürogebäude).
Die Lage des Bürogebäudes am Rande der Zuckerraffinerie am Haupteingang deutete auch auf die Abgrenzung der einzelnen Funktionsteile des Gebiets hin. Die außergewöhnlichen architektonischen und künstlerischen Werte des Bürogebäudes und des danebengelegenen Kasinos verliehen der Zuckerraffinerie ein repräsentatives Element und präsentierten gleichzeitig die Kapitalmöglichkeiten des Bauherrn - der Aktionäre der Zuckerraffinerie.
Petra Kalová, Jana Váňová
Wohnanlage 01
Obwohl der Wohnkomplex keine homogene Gebäudegruppe bildet, da er nach und nach in verschiedenen Zeiträumen erbaut wurde, befindet er sich in der Nähe des Zuckerraffineriekomplexes entlang der Školská-Straße und westlich der Zuckerraffinerie. Hier entstand eine Art repräsentatives Viertel mit der Villa des Direktors der Zuckerraffinerie und der Villa von Oskar Pfeffer, dem Anwalt und späteren Direktor. Auf dem Gebiet zwischen ihnen wurde ein Paar von Wohnhäusern gebaut, in denen hochrangige Beamte der Zuckerraffinerie untergebracht waren.
Beide Villen wurden wahrscheinlich im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts erbaut. Ihr Stil und die Tatsache, dass sie mit luxuriösen Möbeln ausgestattet waren, bestimmten sie für die Präsentation des Reichtums und des Erfolgs ihrer Erbauer. Die zwei Wohnhäuser mit Garagen wurden wahrscheinlich zwischen 1904 und 1924 südwestlich der Zuckerraffinerie erbaut. Die Gebäude stellen eine Wohnarchitektur von höherem Standard dar und ästhetisieren gleichzeitig diesen Teil der Stadt mit ihrem bezaubernden Jugendstil.
Das älteste Gebäude der Gruppe ist jedoch das sogenannte Wollner-Haus, das als Gasthaus an der Ecke der Straßen Školská und Cukrovarská diente. Es wurde vom Geschäftsmann David Wollner am Anfang des 20. Jahrhundert erbaut. Neben ihm steht in der Školská-Straße das Apothekerhaus und auf der gegenüberliegenden Seite in der Cukrovarská-Straße das Haus von Dr. Pongrácz. Hierbei handelt es sich um private Gebäude eines Villentyps, die wahrscheinlich in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaut wurden.
Naďa Kirinovičová, Jana Váňová
Wohnanlage 02
Die wachsende Industrie in Diószeg, die neben der Zuckerindustrie durch die Konserven-, Kalk- und Brennereiindustrie ergänzt wurde, bot einer großen Zahl von Menschen aus nah und fern Arbeit. Die Zuckerproduktion hatte einen saisonalen Charakter, die Saison dauerte meist von Ende September bis Ende Dezember. Bei der Zuckerraffinerie arbeiteten nicht nur angestellte Facharbeiter, sondern auch viele Saisonarbeiter, die hauptsächlich aus dem nahen Umkreis kamen. Während der Saison bot die Zuckerraffinerie mehreren hundert Menschen und Saisonarbeitern Arbeit an, die in der landwirtschaftlichen Produktion arbeiteten oder meistens Hilfstätigkeiten in der Zuckerproduktion, Lagerung und dergleichen, ausübten. Andere Arbeitsstellen, die wegen der spezifischen Bedürfnisse des Betriebs der Fabriken erforderlich waren, waren unter anderen die Instandhaltung der Produktions-, der Landwirtschafts- und der Werkzeugmaschinen. Der Anbau und die Viehzucht geschahen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, die der Zuckerraffinerie gehörten, weiteres Land wurde von der Zuckerraffinerie angemietet.
Die Wohnungsanfrage der Mitarbeiter wurde durch den Bau für die Zeit typischen Arbeiterkolonien gelöst, die aus Gebäudegruppen bestanden, die größtenteils aus einem oder mehreren an einem Ort konzentrierten Gebäudetypen bestanden. In Diószeg, nordwestlich der Zuckerraffinerie in der Cukrovarská-Straße, befindet sich eine solche Kolonie. Hier gibt es nicht nur Büro- und Arbeiterhäuser, sondern auch Ställe, in denen die Bewohner Tiere zu ihrem eigenen Nutzen züchteten. Der Bau von Arbeiterhäusern wurde seit dem Ende des 19. Jahrhunderts oder seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts schrittweise durchgeführt, insbesondere entlang der Cukrovarská-Straße. Die letzte Bauphase war in den 40er Jahren, gefolgt von den vereinzelten Rekonstruktionen älterer Objekte, hauptsächlich landwirtschaftlicher Gebäude für Wohnzwecke, die Ende der 50er Jahre fertig wurden. Interessant ist, wie kleine Stilveränderungen an den Gebäuden der Kolonie das Errichtungsjahr oder Rekonstruktionsjahr der einzelnen Objekte verraten.
Unterkunft für Saisonarbeiter bot eine Arbeiterherberge, die wahrscheinlich in den 40er Jahren südlich der Konservenfabrik gebaut wurde. Das Gebäude aus unverputzten Ziegeln ist wegen dem Motiv der Veranda interessant, aber auch wegen der halbrunden Nische an der Hauptfassade in der ursprünglich, wahrscheinlich eine Statue stand, die leider unbekannt ist.
Die Arbeiterkolonie in Sládkovičovo ist zusammen mit der Herberge eines der wenigen erhaltenen Beispiele für Firmengebäude im Umkreis des Fabrikgeländes aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vom Umfang her eines der wenigen vollständig erhaltenen in der Slowakei.
Naďa Kirinovičová
Mühlen
In Sládkovičovo sind drei Mühlen (verschiedene Datierungen) erhalten geblieben, die mit Karl Kuffner in Verbindung stehen.
Die älteste Mühle ist eine Wassermühle im Osten der Stadt. Das in Größe, Architektur und Struktur sichtbar spätbarocke Bauwerk (spätbarocke Gewölbe im Wohnteil, spätbarocker Fachwerkbau über dem Produktionsbereich) wurde 1912 beim Kauf durch die Familie Kuffner zu einem Kleinwasserkraftwerk angepasst, das genügend elektrische Energie produzierte, um einige Objekte in der Stadt mit Strom zu versorgen.
Im selben Jahr (1912) baute Kuffner die vollautomatische Maria Mühle. Das zur Zuckerraffinerie gehörende, westlich gelegene Mühlenareal war ein eigenständiges Ganzes und durch einen Gleisanschluss mit der Zuckerraffinerie verbunden. Der Mühlenkomplex ist wie die Zuckerraffinerie logisch in Produktions- und Nichtproduktionsteile geteilt. Neben der Hauptmühle gibt es zwei Mehllager und ein Verwaltungsgebäude. Hinter der Mühle befindet sich ein modernes großvolumiges Getreidesilo aus den 60er Jahren. Trotz der aktiven Tätigkeit der Mühle ist der ursprüngliche Grundriss des Areals mit seinen erhaltenen Objekten auch heute noch erhalten. Teil des ursprünglichen Konzepts war auch ein Mehrfamilienhaus für Mitarbeiter nördlich des Produktionsbereichs. Es ist eine Art Treppenhaus, das bis heute in einem fast authentischen Zustand erhalten geblieben ist.
Die dritte Mühle ist die ehemalige Dampfmühle nördlich der Zuckerraffinerie. Die Mühle wurde 1923 von Kuffner erworben und von ihrer ursprünglichen Funktion zu einem Zuckerrübenlager umgebaut. Wie auch die Maria Mühle, war es durch eine Feldbahn mit der Zuckerraffinerie verbunden.
Petra Kalová, Naďa Kirinovičová
Die Stadt
In unserem Kontext ist die einzigartige historische Struktur von Diószeg / Sládkovičovo in drei Hauptperioden seiner Entwicklung zu gliedern.
Die Periode von Diószeg als eines der Zentren der Ofener Klarissen (Ende des 14. bis Ende des 18. Jahrhunderts) wird in erster Linie durch ein Kloster und eine Kirche dargestellt. Überbleibsel des ehemaligen Wirtshauses in Form von Kellern und einer noch stehenden Wassermühle sind ebenfalls auf die erste Periode zurückzuführen.
Im nordöstlichen Gebiet der Stadt, der im Norden von einer nach Šintava führenden Landstraße, im Süden von der künftigen Cukrovarská-Straße und im Osten vom Dudváh-Bach begrenzt wird, befindet sich die geistliche bzw. weltliche Verwaltung des Dorfes und der Nahen Region. Die Tatsache, dass dieses Gebiet bis heute sichtbar ist, spiegelt seine Bedeutung für die historische Entwicklung des Dorfes wider.
Das Schloss befindet sich an der Nordgrenze des Kuffner Komplexes und verbindet es gleichzeitig mit dem Dorf. Das heutige Aussehen des Schlosses erhielt es nach den Bauarbeiten von 1885 und 1919–1921. Die erste wurde unter der Leitung des Wiener Architekten Franz von Neumann 1885 realisiert. Er verwandelte das spätbarocke Kloster mit Renaissance-Fundamenten in eine malerische, eklektische Residenz. Westlich des Schlosses, am Grundstücksrand entlang, stehen die ehemaligen Stalle. Östlich vom Hauptgebäude befindet sich das Haus der Dienerschaft. Der englische Park, der sich hinter dem Herrenhaus befindet, wurde um 1885 auf dem Gelände eines Bauernhofs und eines Gartens gegründet. An die wirtschaftliche Funktion dieses Gebietes erinnert heute nur noch ein zweigeschossiger Getreidespeicher. In der südöstlichen Erweiterung des Parks wurde ein neoklassizistisches Familienmausoleum errichtet, das von einem geschätzten slowakischen Architekten, Michal Milan Harminc, entworfen wurde. Zu den ursprünglichen Gebäuden im Park gehört auch eine Kegelbahn.
Südwestlich des Schlosses befindet sich ein Gebiet, der in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts um eine frühbarocke einschiffige Kirche mit einem riesigen Westturm entstand. Der Turm war der einzige Teil des früheren Gebäudes, der nach dem Bau der neuen Kirche in der zweiten Phase der Geschichte des Dorfes erhalten blieb. Nach der Aufhebung des Ordens der Ofner Klarissen (1782) wurde die Kirche von der Katholischen Kirche übernommen und durch sie wurde die heutige Kirche Mariä Himmelfahrt erbaut. Vielleicht konnte aus dieser Zeit auch das "alte" Pfarrgebäude stammen. Vor ihr steht die auf einer Säule stehende Dreieinigkeit Skulptur.
Die Errichtung einer Zuckerraffinerie war der neueste und wichtigste Impuls für das Wachstum des Städtchens. Die Gegenwart des Industrieunternehmens und seines Mitinhabers und Direktors in einer Person beeinflussten au
h die Architektur seines Sitzes. Neue Gebäude, die dieser Umgebung neue Qualität verliehen, wurden sowohl in der Nähe der Fabrik als auch im alten Kern des Dorfes errichtet. Im Laufe eines halben Jahrhunderts wurde das Stadtbild nicht nur durch das eklektische Baronen Schloss, sondern auch durch die Neubauten des Kindergartens (1906) und der katholischen Volksschule (1909) bereichert. Vor der Volksschule wurde nach 1938 ein monumentales Denkmal für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen errichtet.
Die Entwicklung der örtlichen jüdischen Gemeinde war direkt mit den Anfängen der Zuckerraffinerie verbunden. Die Synagoge befand sich in Deutsch-Diószeg, wo sich auch die israelitische Schule befand. Der Friedhof für die jüdischen Einwohner wurde nördlich der Stadt, außerhalb des bewohnten Gebiets geschaffen.
In der Zwischenkriegszeit wurden im Zentrum des Dorfes das Gemeindeamt, die örtliche Konsumgenossenschaft, die Post, die Polizeiwache, die Feuerwache, die sogenannte Jubiläumsschule oder auch das Ärztezentrum "Grünes Kreuz" errichtet. Obwohl die oben genannten Objekte das „städtische Element“ in die Gemeinde brachten, respektierten sie auch die ursprüngliche, historisch gegebene Komposition. Genau dieser Moment - abgesehen von der Zuckerraffinerie und den dazugehörigen Komplex – bildet den besonderen Charakter von Sládkovičovo.
Peter Buday